Fastenkur – Frühjahrsputz für deinen Körper, Geist und deine Seele
Der Frühling lockt uns mit seinen Sonnenstrahlen vor die Tür. Die ersten Frühjahrsblüher und die grünen Wildkräuter sprießen jetzt überall aus dem Erdboden. Die Wohnung wird gelüftet, entrümpelt und geputzt. Frühlingsgefühle machen Lust auf einen fitten Körper und auf eine schöne und reine Haut. „Fasten“ liegt sozusagen in der Luft. Zeit deinem Körper eine reinigende Fastenkur im Frühjahr zu gönnen, vor allem wenn du dich nach dem Winter jetzt müde und träge fühlst.
Häufig werden bei der Fastenkur Frühlingskräuter verwendet, die entwässernde, durchspülende, blutreinigende und vitalisierende Eigenschaften haben. Sie kurbeln den Stoffwechsel an, können Schadstoffe binden und bei deren Ausleitung aus dem Körper helfen. Zu diesen Wildkräutern zählen unter anderen: Löwenzahn, Giersch, Bärlauch, Birkenblätter, Gänseblümchen und Brennnessel. Zum Beispiel kannst Du eine Brennnessel-Tee-Kur über einen Zeitraum von 4-6 Wochen durchführen. Jedoch nicht länger, da sonst wertvolle Nährstoffe mit ausgeschwemmt werden. Trinke dafür 3x täglich eine Tasse frisch aufgebrühtes Brennnesselkraut. (Brennnessel solltest du nicht bei Überempfindlichkeit, Histaminunverträglichkeit, Allergien, Schilddrüsenerkrankungen oder eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit verwenden.)
In der traditionellen 40-tägigen Fastenzeit von Aschermittwoch bis zum Osterfest verzichten viele Menschen zudem auf Genussmittel wie Alkohol und Süßigkeiten. Andere nutzen diese Zeit oder speziell jetzt das Frühjahr für eine richtige Fastenkur. Es muss ja nicht gleich 40 Tage lang sein, bereits eine oder zwei Wochen tun unserem Körper schon sehr gut.
Fasten hat schon eine lange Tradition. Bereits der Pharao im alten Ägypten fastete vor wichtigen Entscheidungen, um einen klaren Kopf zu haben. Auch Jesus fastete 40 Tage in der Wüste. Der große Naturarzt Paracelsus (Theophrast Bombast von Hohenheim, 1493–1541) konnte durch Fasten seinen »inneren Arzt« wieder tätig werden lassen. Er meinte damit das, was wir heute als unsere Selbstheilungskräfte bezeichnen.
Aber warum eine Fastenkur?
Unser Körper nimmt täglich Säuren und Gifte auf: teils freiwillig, z. B. durch Nikotin oder ungesunde durch Zusatz- und Konservierungsmittel belastete Nahrungsmittel, aber auch weniger freiwillig über Umweltgifte, Schwermetalle und Chlor im Wasser, chemische Rückstände in Kleidungsstücken, über Kosmetika, die Hormone und Antibiotika in der Massentierhaltung. Dies seien nur einige Beispiele. Außerdem neigen wir heute dazu oft zu viel und zu hektisch zu essen. Wir bewegen uns zu wenig. Sind mit zu viel Stress, Informationsflut, Schlafmangel, negativen Gefühle (Angst, Wut, Ärger) konfrontiert.
Ziel einer Fastenkur ist eine Entlastung des Stoffwechsels und des gesamten Organismus. Dadurch fühlt man sich wieder fitter und energiegeladener, vor allem für neue Herausforderungen, seien sie körperlicher oder seelischer Natur. Insbesondere der Verdauungstrakt wird während einer Fastenkur entlastet. Dies wirkt sich positiv auf unsere Abwehrkräfte aus. Denn etwa 80 % unseres Immunsystems sitzt im Darm.
Dafür stehen uns heute viele verschiedene Formen einer Fastenkur zur Verfügung. Allen gemeinsam ist jedoch der Verzicht auf verschiedene Nahrungsmittel für einen begrenzten Zeitraum, eine ausreichende Menge an Flüssigkeitszufuhr und eine gezielte Darmreinigung.
Heilfasten zum Beispiel ist der freiwillige Verzicht auf jede Art von fester Nahrung für einen begrenzten Zeitraum. Dies führt laut dem Begründer des Heilfastens Otto Buchinger (1878–1966) zu einem höheren Wohlbefinden oder verbesserter Gesundheit. Nach drei Wochen Heilfasten konnte er sich von einer rheumatischen Arthritis erholen.
Aber nicht nur der völlige Verzicht auf Nahrung als Fastenkur führt zu Entsäuerung, Entgiftung und Gewichtsverlust. Sondern auch bereits der Verzicht auf säurebildende Nahrungsmittel. Gemeint ist Basenfasten – eine sehr effektive Fastenkur. Bei all den chronischen Erkrankungen, bei denen eine reine Heilfastenkur zu starken Fastenkrisen führt, ist diese Form des Fastens ideal. Dies sind vor allem Rheuma, Fibromyalgie, Asthma, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, schwere Formen von Neurodermitis und vieles mehr.
UNSER TIPP
Für 7-14 Tage kommt nur folgendes auf den Tisch.
- Obst und Gemüse
- Kartoffeln
- Keimlinge
- frische Kräuter
Die Fastenkrise, die nach 2- 3 Tagen oft auftritt, ist beim Basenfasten viel schwächer oder tritt erst gar nicht auf.
Auch der kosmetische Gewinn ist beträchtlich. Schon nach einer Woche dieser Art von Fastenkur wird die Haut deutlich reiner und straffer, das Bindegewebe gestärkt und die Augen klarer.
In einer Woche Basenfasten kann man in der Regel 3 – 5 kg Gewicht verlieren. Viele nutzen diese Zeit gleich als Einstieg in eine grundlegende Änderung der Essgewohnheiten.
Aber auch Saftfasten, Intervallfasten, Fasten nach Hildegard von Bingen oder die Mayr-Kur haben ihre Berechtigung.
Egal für welche Fastenkur du dich begeistern kannst, wenn du dich am Ende leicht und unbeschwert fühlst und wieder mehr Energie für deine Vorhaben und deinen Alltag zur Verfügung hast, dann war es die richtige Entscheidung.
REZEPTIDEE: neun Kräutersuppe mit Kartoffelcroutons
Im indo-germanischem Raum bezeichnet die Zahl Neun unter anderem das Ende der drei kalten Wintermonate und den Beginn der neun wärmeren. Im Frühling wurden deswegen neun Wildkräuter zu Ehren der erwachenden Natur verspeist., speziell auch an Gründonnerstag, dem Donnerstag vor Ostern.
In die Gründonnerstagssuppe gehören traditionell 9 Frühlingskräuter,
z. B. Brennnessel, Giersch, Löwenzahn, Vogelmiere, Gänseblümchen, Schafgarbe, Gundermann, Spitzwegerich, Sauerampfer oder andere erste Frühlingskräuter, die regional zu finden sind.
Das brauchst du:
je Person eine Handvoll Kräuter, 9 verschiedene Frühlingskräuter
1 Zwiebel
1 Stange Lauch
1 kl. Stück Sellerie
Öl zum Anbraten
VORBEREITUNG:
4 große Kartoffeln – in kleine Würfel geschnitten
Ca. 500ml Wasser oder Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, Muskatnuss zum Abschmecken
ZUBEREITUNG:
Die kleingeschnittene Zwiebel in etwas Öl andünsten. Den in Scheiben geschnittenen Lauch, den gewürfelten Sellerie zugeben und so lange anschmoren bis der Lauch zusammenfällt. Anschließend die Hälfte der Kartoffelwürfel dazugeben, mit Wasser oder Gemüsebrühe auffüllen und etwa 20 Minuten köcheln lassen. Die andere Hälfte der Kartoffelwürfel wird blanchiert und in einer Pfanne angeröstet.Die frischen Kräuter aussortieren und grob hacken, wenn alle Zutaten der Suppe weichgegart sind werden sie hinzugegeben und kurz mit aufgekocht.
Nun die Suppe pürieren und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
GUTEN APPETIT!
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Artikel von Andrea Kopf, Basenfastenexpertin im Naturhotel Vitaleum, Thüringer Wald